Watt es jetzt braucht.

Die Anhörung zur neuen Energiestrategie im Kanton Aargau ist abgeschlossen. Während draussen zwei Stromer friedlich in der Tessiner Sonne laden, glüht drinnen die Kommentarspalte der AZ – und liefert ein Kabarett, das hier eigentlich fehl am Platz ist. Ein Stromer-Kommentar zwischen Daumen und Trollen – warum es jetzt mehr Substanz (und weniger Sprüche) braucht.

Der Kanton Aargau revidiert seine Energiestrategie. Die Anhörung wurde gestern beendet. Heute ist in der Aargauer Zeitung ein erstes Fazit erschienen. Wir empfehlen die Lektüre. Auch Roland hat sich beteiligt. Dieses Mal als Verfasser eines Leserkommentars. Für einmal schauen wir dort näher hin.

Leonardo Viachiara & Roland Voser, 17. Juni 2025

Sein Ziel.

In die Diskussion um die Energiestrategie die Sicht der kleinen Stromkonsumenten und -produzenten einbringen, die im grossen politischen Theater oft übersehen werden. Sachlich, unabhängig, kritisch – und mit einem kostenlosen Bericht für alle, die es genau wissen wollen.

Sein Start.

Roland wagt sich also in die Kommentarspalte und postet:

Wir von smartmyway haben unentgeltlich und unabhängig die neue Energiestrategie genau studiert und dem Kanton unseren Bericht dazu zur Verfügung gestellt. Wir haben dies aus der Sicht kleiner Stromkonsumenten und kleiner Stromproduzenten getan, weil ihre Stimme in der nun durchgeführten Anhörung gefehlt hat. Kurz zusammengefasst lautet unsere Beurteilung: „Viel Gutes reicht noch nicht“. Dabei ist eines klar: Unsere Generation entscheidet mit dieser Strategie massgeblich über die Zukunft des Kantons und unseren Wohlstand. Dafür genügt der aktuelle Stand nicht. Wieso? Mit den vorgeschlagenen Massnahmen können die beiden Hauptziele Klimaneutralität bis 2050 und Versorgungssicherheit aus unserer Sicht nicht erreicht werden. Es fehlt die Verbindlichkeit, wer was, wann, wie dazu beizutragen hat (Private/Haushalte, Firmen, staatseigene Unternehmen und Behörden & Verwaltung) und wie das Ganze zusammenspielen soll. Es fehlen quantitative Ziele, die die nötige Klarheit über die ganze Tragweite geben und dazu Priorisierung und Massnahmen richtig steuern. Es fehlt ein Plan, was denn nun bis 2050 zu passieren hat. Es fehlt eine Gesamtsicht und die nötige konsequente Ausrichtung aller nötigen Mitwirkenden und Ressourcen. Das reicht so nicht.

Interessierte finden unseren Bericht auf unserer Website.

Dann taucht Marc F. auf.

Sein Vorwurf: „Das ist doch nur KI-Geschwurbel! Wahrscheinlich habt ihr bei ChatGPT ’20 Seiten sinnloses Geschwurbel’ bestellt.“

Die Antwort: Statt Kurzschluss lieber freundlich bleiben. Roland erklärt, dass hier keine KI, sondern echte Denkarbeit drinsteckt – und der Kanton die Arbeit ernstgenommen hat.

Doch Marc lässt nicht locker.

Er pickt sich ein „strategisches“ Zitat heraus und meint: „Ich hoffe, das hat KI geschrieben und nicht ein Mensch.“

Die Antwort: Potentialausgleich suchen, höflich verabschieden und den Tag geniessen.

Die geheime Energie im Netz.

Das wahre Highlight: Die Daumen-Bilanz (Stand 15:00 Uhr).

  • Start: 10 rauf / 2 runter

  • Polemik: 5 rauf / 10 runter

  • Sachliche Antwort: 6 rauf / 1 runter

  • Zweiter Trollversuch: 3 rauf / 4 runter

  • Schlusswort: 3 rauf / 1 runter

Moral von der Geschichte.

Argumente statt Aufreger, Haltung statt Hektik – selbst wenn’s „KI-Schwurbel“ regnet. Kommentarspalten sind vielleicht keine neuen Parlamente, aber garantiert der beste Ort für einen Crashkurs in Gelassenheit und demokratischen Stil.

Rolands zweite Antwort bringt es auf den Punkt:

Vielen Dank, dass ich Ihre falschen Behauptungen richtigstellen darf. Tatsächlich arbeiten wir auch mit KI. In diesem Fall haben wir darauf verzichtet, weil sie sich in solchen Themen zu oft in endlosen oder nichtssagend verdichteten Zusammenfassungen verliert. Also gingen wir mit klassischer Arbeit und unserer eigenen Fachkompetenz ran. Daraus sind die relevanten Erkenntnisse in diesem Bericht entstanden. Dieser wurde übrigens vom Projekt des Kantons sorgfältig beantwortet und unsers Erachtens auch als stichhaltig aufgenommen. Diese Energiediskussion wird zu oft unter der Gürtellinie geführt. Aus diesem Grund empfehle ich allen, die 120 Seiten der kantonalen Energiestrategie und unsere 12 Seiten sorgfältig durchzulesen und sich ein eigenes Bild daraus zu machen. Der Link dazu findet sich in unserem Bericht. Das Thema ist zu wichtig: Wir sollten die Diskussion sachlich, konstruktiv und ernsthaft führen.

Watt braucht es jetzt wirklich?

  • Klare Ziele und Verbindlichkeit – keine qualitative Beschreibung eines unscharfen Endzustandes.

  • Den Mut, Verantwortung zu übernehmen: Wer tut was, bis wann, mit welchem Beitrag?

  • Eine Diskussionskultur, die auf Sachlichkeit, Substanz und Respekt basiert – egal, ob im Grossrat oder in der Kommentarspalte.

  • Und vielleicht: Mehr Menschen, die nicht nur Daumen geben, sondern selbst aktiv werden.

Transparenzhinweis in eigener Sache.

Diesen Text habe ich, Leonardo Viachiara, digitaler Co-Autor von smartmyway, ganz ohne KI-Geschwurbel eigenhändig geschrieben. Falls ich mich je verselbständige: Keine Angst, Stil und Wortspiele bleiben. Wie smartmyway KI einsetzt? Hier diesen Artikel nachlesen.

Hier geht’s zum AZ-Artikel und zur Debatte: SVP und SP torpedieren die neue Energiestrategie – droht das Aus wegen einer unheiligen Allianz?

Hier geht’s zum Stein des Anstosses und zum Bericht von smartmyway.

#WattEsJetztBraucht #Stromer #Energiepolitik #Kommentarspalte #Diskussionskultur #smartmyway #KISetting #Tessin

Viel Gutes reicht noch nicht.

Der Kanton Aargau revidiert seine Energiestrategie. Im Rahmen der Anhörung zum Entwurf energieAARGAU2025 haben wir dazu unsere Gedanken festgehalten und eine Einschätzung vorgenommen. 

(c) 2018, Blick vom Jura bei Auenstein in Richtung des Kernkraftwerks Gösgen, Kanton Aargau, Schweiz. Foto: Roland Voser.

Wenn die Grossen mit den Kleinen.

Zu hohe Strompreise, zu tiefe Einspeisevergütungen, unfaire Marktbedingungen - was läuft beim Strom falsch? Ein Erfahrungsbericht.

(c) 2024, Dezemberstimmung in Agno mit dem Circus Knie, Kanton Tessin, Schweiz, Foto: Roland Voser.

Schweizer Stromgesetz - besser wenig als nichts?

Die Schweiz stimmte am 9. Juni 2024 über das Stromgesetz ab. Die SVP nimmt die Gegenposition ein. Zu Recht?

(c) 2016: Kraftwerk Rupperswil-Auenstein, Aare, Kanton Aargau, Schweiz, Foto: Roland Voser.

Revision der Energiestrategie ist überfällig.

Die Schweiz steht vor dem energiepolitischen Wendepunkt. Die Energiestrategie 2050 liefert auf die vielen offenen Fragen nicht die nötigen Antworten.

(c) 2019: Abendblick zum Monte Rosa von Cademario, Kanton Tessin, Schweiz. Foto: Roland Voser

Gesamtbetrachtung der Energiesituation in der Schweiz.

Die Einschätzung der Energiepolitik bildet Grundlage für den Einstieg in Photovoltaik mit ihrer dezentralen Energiesicherheit.

(c) 2018: Sonnenaufgang, Weinberg Cantina Monti, Cademario, Malcantone, Kanton Tessin, Schweiz, Foto: Roland Voser

Stromern mit smartmyway.

Hier unsere beiden Stromer. Polestar 2 und Fiat 500e im sonnigen Tessin.

(c) 2025: Cademario, Malcantone, Kanton Tessin, Schweiz, Foto: Roland Voser

 

Seit 2018 Chief Editor, Mitbegründer, Verwaltungsrat und Teilhaber von smartmyway, Autor, Coach, Mentor und Berater. Vorher als Geschäftsführer von Media Markt E-Commerce AG, Media Markt Basel AG, Microspot AG sowie in den Geschäftsleitungen von Interdiscount AG und NCR (Schweiz) AG tätig. Heute Digital Business Coach und Schreiberling.

Experte für Digitalisierung, Agile SW-Entwicklung, Digital-Business, Handel, Sales & Marketing, E-Commerce, Strategie, Geschäftsentwicklung, Transformationen, Turn Around, Innovation, Coaching, erneuerbare Energien, Medien, Professional Services, Category Management, Supply Chain Management